Am Freitag genehmigte die EU Kommission Etihads Einstieg in die angeschlagene Fluglinie Alitalia. Um einen Betrag von EUR 387,5 Millionen erwirbt Etihad 49% an dem italienischen Luftfahrtunternehmen.
Im Zuge des Genehmigungsverfahren gemäß Verordnung (EG) Nr 139/2014 vom 20. Jänner 2004 fand die Kommission keine Verstöße gegen europäische Wettbewerbsregulierungen. Die Bedenken, die zunächst hinsichtlich eines entstehenden Monopols auf der Rom-Belgrad-Strecke bestanden, wurden durch die entsprechenden Zugeständnisse der Carrier, bis zu zwei tägliche Slot-Paare auf dieser Verbindung an interessierte Wettbewerber abzugeben, zerstreut, sodass der Deal genehmigt werden könnte. Die beiden Partner nehmen nunmehr den Abschluss der Transaktion in Angriff, welche bis zum Jahresende erfolgen soll.
Die Beteiligung ist Teil eines EUR 1,7 Milliarden Rettungsplans des Golf Carriers, mit dem dessen eigene Europa-Expansion weitergeführt werden soll. Alitalia, welche seit 2002 keine ganzjährigen Gewinne mehr erzielt, kann damit die Gefahr einer zweiten Insolvenz innerhalb von sechs Jahren verhindern.
Die Übernahme wird auch deshalb genau beobachtet, da nach der Streichung von 34 Codeshare-Flügen von Air Berlin durch das deutsche Luftfahrtbundesamt (LBA) (LawAir berichtete) ein allfälliger Einstieg von Alitalia bei Air Berlin überlegt wird, da damit die Einflussmöglichkeiten für das LBA wegfallen würden (LawAir berichtete).
Weiterführende Links:
Hofmann, Kurt, European Commission clears Alitalia, Etihad Airways merger, ATW vom 14. November 2014 (Link)
Hollinger, Peggy, Etihad move on Alitalia cleared for take-off, Financial Times vom 14. November 2014 (Link)